N.S.T. review @ Campaign For Musical Destruction (german)
A very positive review, courtesy of Campaign For Musical Destruction.
DEPHOSPHORUS – Night Sky Transform -Lp
Obwohl ich mich angesichts des Geschehens auf der “Axiom”-12″ und der Split-7″ mit den coolen WAKE seelisch und moralisch auf so einiges gefasst gemacht hatte, überrollen mich DEPHOSPHORUS mit ihrer Debütlangrille mühelos! Der beste Beweis dafür, dass die Griechen ihr Pulver noch lange nicht verschossen haben. Zwar ist festzustellen, dass heuer nicht mehr ganz so kaputt, abgefahren und stilistisch konsequent zwischen den Stühlen sitzend agiert wird, doch handzahm oder gar massenkompatibel schreiten die Herren Musikterroristen auf ihrem 10Tracker dennoch nicht zur Tat. Dabei scheint es, als ob DEPHOSPHORUS mit “Night Sky Transform” genau dort angekommen wären, wo sie ursprünglich mal hin wollten. Was gleich auffällt ist, dass der Sound um einiges druckvoller und erdiger als früher aus den Boxen dröhnt, dabei aber immer noch verdammt garstig klingt. Die Mucke selbst wurde hingegen von allem unnötigen Ballast befreit und streng auf das Nötigste reduziert. Somit bestimmt ein überaus bösartiger Minimalismus das Geschehen, dem die manchmal ausufernd verspielten Parts des Debüts gnadenlos zum Opfer gefallen sind. Das Grundgerüst der neuen Wuchtbrumme besteht einerseits aus räudigstem, zuweilen dissonant-vertracktem Black Metal und extremen Spielarten des Hardcore. In Bezug auf die letztgenannte Komponente kann gesagt werden, dass sich die auf der Split mit WAKE offenbar entdeckte Vorliebe für schnörkelloses Gegrinde und Gecruste auf “Night Sky Transform” manifestiert hat. Zwar gab es auch schon auf “Axiom” derartige Parts, bloß die waren nicht annähernd so derbe und tight eingezimmert. Chaotische Prügelorgien ohne Sinn und Speedlimit sucht man allerdings vergebens, denn DEPHOSPHORUS knüppeln songdienlich und wissen ganz genau, wenn es an der Zeit ist, das Bremspedal zu bedienen oder gar die Handbremse anzuziehen und dann monumental bis monolithisch alles platt zu walzen. Dass die Griechen derartige Tempowechsel nahezu perfekt beherrschen, daran dürfte angesichts ihrer bisher erbrachten Leistungen kein Zweifel bestehen! Elektronische Parts kommen nur noch selten aber dafür umso wirkungsvoller zum Einsatz. Was die eher gemäßigten (ok, alles ist relativ…) Sachen auf “Night Sky Transform” betrifft, ist an allererster Stelle der Track “The Fermi Paradox” zu nennen. Das Stück geht in Richtung doomiger Post/Noise Rock und wurde gesanglich vom DEPHOSPHORUS-Gitarristen Thanos Mantas und Ryan Lipynsky (u.a. UNEARTHLY TRANCE, THE HOWLING WIND & SERPENTINE PATH) intoniert. Obwohl es da jetzt ruhiger zugeht, haben wir es dennoch mit einer verdammt düsteren Angelegenheit zu tun, die entspanntes Zurücklehnen nahezu unmöglich macht. Völlig gekillt haben mich auch die “All Hail Aurora!”-Chants (wobei hier aller Wahrscheinlichkeit nach die römische Göttin gemeint ist und nicht die Ex von Frank Schöbel, hehe!) des noch mal sämtliche Register ziehenden Rausschmeißers. Zumeist dominiert jedoch doch das oftmals hysterische, Gift + Galle speiende Gekeife, Geschrei und Geknurr von Sänger Panos, der seinen Stimmbändern wieder so einiges abverlangt. Textlich gibt’s erneut die volle Breitseite. Tja, was soll ich sagen? Hier mal der entsprechende Part aus der Labelinfo: “…Lyrically and aesthetically, whereas “Axiom” was a space opera of sorts, serving as an introduction to Dephosphorus’ metaphorical universe and its dynamics, painting them in an often abstract way, “Night Sky Transform” is more concrete. The concept is connected with local, planetary realities, the band’s political and philosophical convinctions revealed. The lyrics are centered around three poles: a) the convinction that intelligent life’s main focus should be to pursuit the comprehension of cosmos’ structure and purpose, b) the utter necessity for science and reason to prevail by whatever means necessary, and c) the current evolutions in cosmology and astrobiology…”. Ähm, ja… Soviel dazu. Alles andere als leicht verdauliche Kost, wenngleich durchaus interessant. Zum Schluss noch die Feststellung, dass die Platte vom Artwork und Layout her zum absolut Besten zählt, was mir in der letzten Zeit vor die Linse gekommen ist. Absoluter Wahnsinn! Neben 180 Gramm schwerem Vinyl gibt’s ein edel aufgemachtes Gatefold-Cover, ein Textblatt und ein dekoratives Poster. ElektronikerInnen dürfen sich zudem über einen Download-Code freuen. Wer/welche sich hingegen ausschließlich mit der MP3-Ausführung begnügt, kann diese unter http://dephosphorus.bandcamp.com/album/night-sky-transform für erschwingliche und lohnend angelegte 4 Euronen erwerben. VinylistInnen wenden sich bitte vertrauensvoll an 7 Degrees Records (7degreesrecords@gmx.net). Dort gibt’s das Teil für 14 Euro (zuzüglich Porto und Verpackung), wobei das Preis-Leistungsverhältnis mehr als stimmig ist! [veröffentlicht via 7 Degrees Records, http://www.myspace.com/7degreesrecords / Bandkontakt: http://www.dephosphorus.com] Gerste
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